Bis Anfang der 1970-er-Jahre wurde Abfall in der Schweiz in Deponien aufgeschichtet, dort verbrannt oder in der Natur wild entsorgt. Die verursachten Rauchemissionen gingen zu Lasten der Lebensqualität und hatten verheerende Folgen für die Umwelt. Erst die Erneuerung des Gewässerschutzgesetzes 1971 verbesserte die Situation. Die Kantone wurden verpflichtet, Abfälle schadlos zu entsorgen. Der Bund unterstützte den Bau von Kehrichtverbrennungsanlagen finanziell. Im Zuge des sich anbahnenden Paradigmenwechsels befasste sich der Kanton Glarus schon in den 1960-er-Jahren mit dem Bau einer Kehrichtverbrennungsanlage. Ein Vorstoss im Landrat verhalf dem Vorhaben zum Durchbruch.
Die Kehrichtverbrennungsanlage in Niederurnen wurde 1973 mit zunächst einem Verbrennungsofen in Betrieb genommen. Für die damaligen Verhältnisse war es eine moderne Anlage, die den neusten Erkenntnissen entsprach. Seither hat die KVA Linth immense Mittel in den Ausbau der Infrastruktur, in die Energienutzung und in die Umweltverträglichkeit investiert. Dank der grossen Innovations- und Leistungsbereitschaft der rund 45 Mitarbeitenden sowie dem Einsatz moderner Technologien ist die KVA Linth heute ein modernes thermisches Kraftwerk auf dem neusten technischen Stand.
1967 | Bau einer Kehrichtverbrennungsanlage als Ersatz für die wilden Deponien |
1973 | Inbetriebnahme Ofenlinie 1 |
1974 | Gründung Zweckverband für Kehrichtbeseitigung im Linthgebiet |
1984 | Inbetriebnahme Ofenlinie 2 |
1986 | Inbetriebnahme Abgasreinigungs- und Schlackenaufbereitungsanlage |
1996 | Kehrichtlieferungsvertrag mit der Region Innerschwyz (ZKRI) für 13 Gemeinden, Gegenrecht zur Schlackendeponie im Gebiet Zingel (heute Eielen Attinghausen) für 20 Jahre |
1997 | Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Gemeindeverband Surselva (47 Gemeinden), Gegenrecht zur Schlackendeponie in der Deponie Ilanz für ursprünglich 12 Jahre, danach Vertragsverlängerung um 3 Jahre |
1999 | Kehrichtlieferungsvertrag mit dem Oberengadiner Abfallverband (16 Gemeinden) für 12 Jahre |
2000 | Erweiterung der Fernwärmeversorgung mit Nutzungspotenzial von 2,0 Megawatt Energie |
2010 | Fertigstellung der Schutzmassnahmen gegen Umweltgefahren |
2011 | Inbetriebnahme Nassschlackenaufbereitungsanlage zur Rückgewinnung von Buntmetallen |
2013 | Nach 32 Dienstjahren, in denen er die Entwicklung der KVA Linth massgebend prägte, tritt Rico Bertini die Geschäftsleitung an seinen Nachfolger Walter Furgler ab. |
2014 | Umbenennung von der KVA Linthgebiet zur KVA Linth energie + recycling, Implementierung neues Erscheinungsbild |
2016 | Inbetriebnahme neuer Kommandoraum, Ausbau zur hochmodernen Schaltzentrale, Inbetriebnahme neue Anlieferzone zur Verbesserung der Arbeitssicherheit |
2017 | Ausbau Fernwärmenetz, Anschluss der Eternit (Schweiz) AG, Vorbereitung weitere Ausbauten |
2019 | Armando Zweifel übernimmt anstelle des verstorbenen Markus Schwizer das Präsidium des Verbands |