Das Projekt KVA Linth 2025 umfasst den Ersatz der rund 40-jährigen Ofenlinie 2 und eine umfangreiche Ertüchtigung der im Jahr 2001 erbauten Ofenlinie 1. Die Abgasreinigungen der beiden Ofenlinien werden ersetzt und auf den neusten Stand der Technik gebracht. Die Dampfturbinen zur Stromproduktion machen einer effizienteren Turbogruppe Platz, und für eine noch bessere Metallrückgewinnung findet eine Umrüstung auf Trockenschlackenaustrag statt.
Höhere Energieproduktion, bessere Umweltleistung
Mit dem Erneuerungsprojekt stellt die KVA Linth die zeitgemässe, wirtschaftliche und umweltverträgliche Abfallverwertung langfristig sicher. Die Energieproduktion sowie die Metallrückgewinnung werden zu Gunsten der Umwelt und des Klimas signifikant gesteigert. Die hohen Umweltstandards in den Bereichen Luftemissionen und Abwasser bleiben erhalten. Ohne Erneuerung würde die Störungsanfälligkeit der Anlage stetig zunehmen, und die Entsorgungssicherheit im Zweckverband wäre in Zukunft nicht mehr gewährleistet.
Vorausschauende Planung
Das Erneuerungsprojekt ist auf die nächsten 20 bis 30 Jahre ausgelegt und soll den Betrieb der Anlage auch für die nächste Generation sichern. Aus Gründen der Flexibilität und der Wirtschaftlichkeit weist die neue Ofenlinie 2 eine theoretische Kapazität von 90'000 Tonnen pro Jahr auf (bisher 60'000 Tonnen pro Jahr). Die Kapazität der bestehenden Ofenlinie 1 bleibt bei 60'000 Tonnen pro Jahr. Die effektive Jahreskapazität der beiden Öfen verbleibt aufgrund der interkantonalen Abfallplanung unverändert bei gesamthaft maximal 120'000 Tonnen.
Die Grösse der geplanten Anlage erlaubt eine flexible Reaktion auf verschiedene mögliche Szenarien der Abfallentwicklung in der Schweiz und ist deshalb strategisch sinnvoll. Sollte das Abfallaufkommen in Zukunft rückläufig sein - etwa aufgrund von neuen, effizienteren Recyclingverfahren -, so bestünde die Möglichkeit, die Ofenlinie 1 dereinst stillzulegen und den Betrieb nur noch mit der Ofenlinie 2 weiterzuführen.
Auch erlaubt die so geschaffenen Kapazitätsreserve ein Ausbalancieren der Verbrennungsmenge, so dass Energie vor allem dann erzeugt werden kann, wenn die Nachfrage gross und die Strompreise hoch sind (z.B. im Winter). Dies ist sowohl ökologisch als auch finanziell von Vorteil.
Bau im bestehenden Bestand
Das Projekt KVA Linth 2025 wird auf dem bestehenden Gelände unter laufendem Betrieb umgesetzt. Es wird kein zusätzliches Bauland benötigt. Der Bauablauf ist so geplant, dass eine Aufrechterhaltung des Betriebs und die Entsorgungssicherheit im Verbandsgebiet jederzeit gewährleistet ist.
Stabile Verbrennungsgebühren
Der Investitionsaufwand für das Projekt KVA Linth 2025 beträgt CHF 198 Mio. Damit bewegen sich die Kosten in einem vergleichbaren Rahmen wie bei der letzten umfassenden Erneuerung 2001. Damals betrug das Investitionsvolumen CHF 178 Mio., welches mittlerweile vollständig amortisiert ist.
Gemäss dem Verursacherprinzip werden die Kosten über die Verbrennungsgbühren finanziert; es wird kein Steuergeld verwendet. Die langfristige Finanzplanung zeigt, dass das Erneuerungsprojekt nur teilweise Einfluss auf die zukünftigen Abfallgebühren hat. Die Verbrennungspreise sind unter anderem auch vom Markt abhängig; entscheidende Faktoren sind die Strom- und Metallpreise sowie die Preise des Marktkehrichts, zu dessen Annahme die KVA durch den Bund verpflichtet ist. Basierend auf den heutigen Rahmenbedingungen kann davon ausgegangen werden, dass sich die künftigen Verbrennungsgebühren auch mit der Investition KVA Linth 2025 im heutigen Rahmen bewegen werden.
Am Sonntag, 15. Mai 2022 haben die letzten zwei von insgesamt 28 Verbandsgemeinden dem Baukredit zugestimmt. Damit hat das zukunftsweisende Erneuerungsprojekt eine wichtige Hürde genommen.