Die KVA Linth hat zusammen mit Partnern ein Projekt gestartet, um neue Wege für eine Verbesserung der Schweizer CO2-Bilanz und die Erreichung der Klimaziele zu erforschen. Im Vordergrund steht die Abscheidung von CO2 direkt in der KVA sowie die anschliessende Nutzung oder Lagerung dieses CO2.
Wenn das Kohlenstoffdioxid abgeschieden und gelagert wird, spricht man von «Carbon Capture Storage» oder kurz CCS. Dabei wird das CO2 in geeigneten Gesteinsschichten oder unterirdischen, erschöpften Gas- und Ölfeldern gespeichert. Entsprechende Anlagen sind vor allem in Norwegen geplant oder bereits in Betrieb.
Im Rahmen dieses Projekts prüft die KVA Linth zurzeit die Kosten und Risiken für eine CO2-Abscheideanlage an
ihrem Standort in Niederurnen. Die Projektpartner, der KVA-Dachverband VBSA sowie die ETH Zürich befassen sich währenddessen mit Fragen zur Logistik, und Lagerung des CO2 im Ausland.
Mit der Abscheidung von Kohlenstoffdioxid würde die KVA Linth ihre CO2-Bilanz weiter optimieren. Je nach Ausschöpfung des Potenzials könnte sie in Zukunft komplett klimaneutral betrieben werden. Ziel des Projekts ist es, sogar negative Emissionen zu erzeugen, also mehr CO2 zurückzugewinnen, als die KVA Linth selber verursacht. Dies würde einen grossen zusätzlichen Umweltnutzen generieren und z. B. den CO2-Ausstoss des Kantons Glarus massgeblich reduzieren.
In der Schweiz wurde nun ein Projekt gestartet, um herauszufinden, ob und wie die CO2-
Abscheidung in der Schweiz und die anschliessende Nutzung oder Lagerung im Ausland umgesetzt werden könnten. Federführend im Projekt sind die KVA Linth, der Verband der Betreiber der Schweizerischen
Abfallverwertungsanlagen VBSA und die Eidgenössische Technische Hochschule ETH. Gefördert wird es unter anderem von Innosuisse, der schweizerischen Agentur für Innovationsförderung, und vom Kanton Glarus. Im Fokus des Projekts stehen die Abscheidung und Lagerung von CO2 (CCS).
Ziel des Projekts ist es, offene Fragen zu klären und die Chancen der Technologie zu eruieren. Die KVA Linth beschäftigt sich mit dem ersten Teil des Prozesses, das heisst mit der CO2-Abscheidung an ihrem Standort in Niederurnen, deren technischer Machbarkeit sowie den Kosten. Zusammen mit dem VBSA und der ETH befasst sie sich zudem mit Fragen zur Logistik, Nutzung und Lagerung.
Darüber hinaus klärt der VBSA auch die politischen Voraussetzungen ab. Dies, weil die Umsetzung von CCUS kaum im Alleingang möglich ist, sondern eine nationale Strategie voraussetzt. Ausserdem müssen auf internationaler Ebene regulatorische Rahmenbedingungen für die CO2-Speicherung geschaffen werden.
Der Zeitpunkt für ein solches Vorhaben ist für die KVA Linth ideal. Im Rahmen des Projekts «KVA Linth 2025» rüstet sich das Unternehmen derzeit für die Zukunft. Geplant ist der Ersatz von einem der beiden Verbrennungsöfen sowie weiterer Elemente. Im Zuge dieser Erneuerung wird nun die Integration einer CO2-Abscheideanlage geprüft. Die KVA Linth arbeitet an einem entsprechenden Vorprojekt. Bis Ende 2020 sollen erste Erkenntnisse über Investitions- und Betriebskosten sowie über Betriebsrisiken vorliegen. Zusammen mit dem VBSA und der ETH erarbeitet die KVA Linth zudem ein Logistik-Konzept für den CO2-Transport über längere Distanzen.
Für die weitere Planung und für eine allfällige spätere Umsetzung ist die KVA Linth auf Unterstützung der Politik und Behörden, aber auch der Branche angewiesen. Erfreulicherweise haben nebst dem Kanton Glarus auch die Kantone Schwyz, St. Gallen und Zürich wie auch der Zweckverband Kehrichtverwertung Zürcher Oberland (KEZO) finanzielle Beiträge gesprochen. An dieser Stelle möchten wir uns nochmals für ihre Unterstützung bedanken.
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